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Virtual Reality im Darm: Durch dick und dünn

Brille auf und los! Innovative Virtual- und Augmented-Reality-Apps von AbbVie Österreich schicken User auf eine Reise in den Darm. Davon profitieren Forscher, Ärzte und Patienten.

Darmerkrankungen im Brillenglas

Vorbei geht es an rosaroten Schlingen, die an ein unterirdisches Tunnelsystem erinnern. Sichtbare Verfärbungen an den Wänden signalisieren erkranktes Gewebe. Und die bunten stacheligen Viren-Kügelchen scheinen nicht zum Spaßen aufgelegt. Eine Fahrt durch den Darm ist ein Erlebnis – möglich macht dies eine neue Technologieanwendung von AbbVie Österreich.

Darm verstehen lernen

Genauer gesagt, eröffnen innovative Apps für Virtual- und Augmented-Reality-Brillen den Blick auf das größte innere Organ des Menschen. Einfach die Sehhilfe aufgesetzt und schon geht die Reise los. „Unser Ziel ist, mithilfe von Virtual- und Augmented-Reality-Brillen für mehr Aufklärung zu sorgen und beim Verständnis für Krankheiten zu helfen“, erklärt Ingo Raimon, General Manager von AbbVie Österreich. 

Denn hierzulande leiden zwischen 40.000 und 80.000 Menschen an chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Chron oder Colitis ulcerosa. Die unberechenbaren Krankheiten führen oftmals zu schwerem Durchfall, Übelkeit und Bauchschmerzen. Sie belasten die Betroffenen und mittlerweile auch die Wirtschaft. Bereits 2010 wurden die jährlich durch CED verursachten Kosten auf 2,7 Milliarden Euro geschätzt. 

Geredet wird über diese Erkrankungen jedoch wenig und der allgemeine Wissensstand ist gering. Was passiert bei Morbus Chron im Körper wirklich? Was sind die Auslöser der schmerzhaften Durchfälle? Wer darüber Bescheid weiß, kann besser mit der Krankheit und den Betroffenen umgehen – dabei soll die Innovation von AbbVie helfen.

AbbVie-Apps sorgen für Aufsehen

Zwei Technologien schärfen die Sicht

Konkret werden die AbbVie-Apps für zwei verschiedene Technologien eingesetzt. Die eine ist die Augmented-Reality-Brille HoloLens von Microsoft. Sie projiziert zum Beispiel den Aufbau von Zellen und Molekülen sowie Zahlen und Daten in den realen Raum. Die virtuellen 3D-Objekte lassen sich von den Nutzern bewegen, vergrößern oder ausblenden. Zudem können sich mehrere User via App verbinden, sich so einen virtuellen Raum teilen und gemeinsam an Projekten forschen.

Das direkte Eintauchen in die Welt der Organe macht die Virtual-Reality-Brille möglich. Sie erzeugt beim Betrachter die Illusion, physisch in einem anderen Raum anwesend zu sein – beispielsweise im Darmtrakt. Eine völlig neue Perspektive, auch für erfahrene Mediziner. „Als Kommunikationsmittel mit Patienten ist diese Technologie gut vorstellbar, um anschaulich zu demonstrieren, welche Therapieoptionen möglich wären“, erklärt Barbara Sutter, Fachärztin für Innere Medizin am steirischen LKH Hörgas-Enzenbach. Auch positive Auswirkungen einer Therapie auf die Darmschleimhaut ließen sich so besser verstehen.

Virtual Reality

Virtual-Reality-Brillen führen in eine abgeschlossene, plastische Welt. Neben einer Rundumsicht kann durch einen gezielten Blick auch ein Zoomeffekt erzeugt werden. So lässt sich zum Beispiel das pathologische Gewebe im Darm näher anzeigen.

Plastische Bilder für Forschung, Lehre und Praxis

Doch auch in anderen Bereichen gibt es großes Potenzial. „Ich kann mir die Virtual-Reality-Brille in der Ausbildung sehr gut vorstellen – wenn man jungen Kollegen realistische Fallbeispiele zeigen kann und wo auch eine Interpretation unterschiedlicher Befunde möglich ist“, erklärt Alexander Moschen, leitender Oberarzt der Universitätsklinik für Innere Medizin Innsbruck in Tirol. Insbesondere im Bereich der Endoskopie würde diese interaktive Visualisierung besser funktionieren als einfache Bilder.

Aber auch in der Kommunikation zwischen Forschern und Experten kann die Virtual-Reality-Brille Anwendung finden – beispielsweise um Erkenntnisse und Hypothesen zu visualisieren und gemeinsam zu diskutieren. Das bestätigt Gernot Zauhar, Facharzt für Innere Medizin am steirischen Krankenhaus der Elisabethinen Graz: „Im Informationsaustausch zwischen Kollegen ist die plastische Darstellung stärker und hinterlässt spannende Eindrücke.“

Augmented Reality

Die Augmented-Reality-Brille HoloLens von Microsoft projiziert virtuelle Objekte in den realen Raum. Diese 3D-Grafiken lassen sich vom Träger bewegen und drehen. Zudem können sie durch Zahlen, Daten oder Texte angereichert werden.

Europaweite Experimente mit Virtual Reality

In anderen Ländern hat AbbVie bereits mit weiteren Virtual-Reality-Lösungen experimentiert. In den Niederlanden wurde eine App entwickelt, mit der Ärzte in die Rolle eines Parkinson-Betroffenen beim Einkaufen schlüpfen – damit lassen sich dessen Herausforderungen im Alltag besser nachvollziehen. Auch bei der Behandlung von Patienten kommen Virtual-Reality-Brillen zum Einsatz. So werden die Simulationen zur Beruhigung verwendet, zum Teil ist dadurch eine Anästhesie nicht mehr notwendig. Zudem geben Ärzte dank Virtual-Reality-Livestream tausenden Menschen Einblick in komplexe Operationen, was früher nur einigen wenigen Medizinstudenten vorbehalten war.

Ob Virtual- und Augmented-Reality-Brillen in der Medizin bald so selbstverständlich sind wie das Mikroskop, wird sich in den nächsten Jahren zeigen. „Es ist spannend, darüber nachzudenken, wie man mit dieser Technologie einen Unterschied machen kann“, so Ingo Raimon von AbbVie Österreich. Wir bleiben neugierig, was die Zukunft bringt.