Wien, 5. April 2022
Mehr als 20.000 Österreicherinnen und Österreicher leiden an Morbus Parkinson. Der Welt-Parkinson-Tag am
11. April bietet die Möglichkeit für ein Update rund um diese neurologische Erkrankung.
Morbus Parkinson ist eine fortschreitende chronische Erkrankung. Gerade zu Beginn lassen sich die Symptome bei den meisten Patient*innen gut mit oralen Therapien behandeln: Es kommt zur sogenannten „Honeymoon-Phase“, in der die belastenden Symptome zurückgedrängt werden können. Mit der Zeit lässt die Wirkung der Tabletten allerdings nach. Es kann zu Wirkschwankungen kommen, die in Rücksprache mit den behandelnden Ärzt*innen eine Anpassung der medikamentösen Therapie mit häufigerer Tabletteneinnahme erfordern.
Der Anstieg der Pillenlast wirkt sich oft einschränkend auf die Lebensqualität der Patient*innen aus: Pünktliches Einnehmen vor den Mahlzeiten und häufige Wirkschwankungen mit den gefürchteten OFF-Phasen (Phasen der Unbeweglichkeit) machen ein normales Alltagsleben in manchen Fällen nahezu unmöglich. Expert*innen sprechen dann vom fortgeschrittenen Morbus Parkinson. Verspricht eine weitere Anpassung der bisherigen Therapie nicht mehr den gewünschten Effekt, stehen unterschiedliche gerätegestützte Therapieoptionen zur Auswahl.
Dabei werden durch kontinuierliche Medikamenten-Abgabe in Form von Pumpentherapien oder Stimulation von bestimmten Bereichen im Gehirn Wirkschwankungen vermieden und die Pillenlast reduziert. Das führt zu einem Mehr an Lebensqualität.
Dabei werden folgende Therapiemöglichkeiten unterschieden (Stand der Information 5. April 2022):
Morbus Parkinson gilt als die Krankheit der vielen Gesichter. Noch immer bekommen manche Patient*innen ihre Diagnose spät gestellt oder warten zu lange mit einer Anpassung der Therapie. Als Plattform rund um das Thema bietet www.meinparkinson.at Informationen über die Erkrankung, Informationsmaterial zum Download oder Bestellen, Tipps für Angehörige sowie Vernetzungsmöglichkeiten mit den Patient*innenorganisationen, die sich der Erkrankung widmen.
Die vergangenen zwei Jahre waren für die Parkinson-Landesverbände und -Selbsthilfegruppen eine schwere Zeit. Renate Lemanski, stv. Obfrau der Parkinson Selbsthilfe Wien, schildert: “Von einem regen Vereinsleben bis 2020 mit Treffen, Kursen und Vorträgen ist aufgrund der Pandemie wenig übrig geblieben.” Das bestätigt auch Ing. Josef Dorfmair, Obmann der Parkinson Selbsthilfe NÖ: “Wir fangen quasi wieder bei Null an, dabei sind sozialer Austausch und regelmäßige Aktivitäten gerade für ein Plus an Lebensqualität von Parkinson-Betroffenen sehr wichtig.”
Beide Verbände starten mit Veranstaltungen, die auch Nicht-Mitgliedern offenstehen und so die Möglichkeit zum Kennenlernen und Informieren über die Vereine hinaus bieten. Auf meinparkinson.at gibt es einen aktuellen Veranstaltungsüberblick und alle Webseiten der aktiven Organisationen.
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