Wien, 24. Oktober 2022

Welt-Schlaganfall-Tag

Gemeinsam mit Prim. Prof. PD. Dr. Gottfried Kranz, Facharzt für Neurologie und Ärztlicher Direktor des Neurologischen Rehabilitationszentrums „Rosenhügel“ hat die Online-Plattform selpers.com eine Patient*innenschulung zum Thema „Spastizität nach Schlaganfall“ entwickelt. Dieser Kurs, der für alle Interessierten im Web abrufbar ist, entstand mit der Unterstützung des BioPharma Unternehmens AbbVie. 


Rund 25.000 Österreicherinnen und Österreicher erleiden jährlich einen Schlaganfall: Das bedeutet ein Schlaganfall ca. alle 20 Minuten. Weiters zählt der Schlaganfall in Österreich zur dritthäufigsten Todesursache und dem Verursacher zahlreicher, zum Teil dauerhafter, Beeinträchtigungen.

Spastik nach Schlaganfall

Bis zu 43 % der Schlaganfall-Patient*innen entwickeln eine Spastik, rund 13% sogar eine behandlungswürdige spastische Bewegungsstörung (Post Stroke Spasticity – PSS). Spastik beschreibt dabei eine erhöhte Eigenspannung der Muskulatur. Sie entsteht durch die Schädigung des Gehirns beim Schlaganfall und bedeutet, dass es zu einem Defekt auf dem Weg von der Entstehung des Bewegungsimpluses bis zur Ausführung im Muskel kommt. In Folge entwickelt sich aus einer schlaffen Muskellähmung eine überhöhte Muskelspannung, die der Betroffene nicht kontrollieren kann. Die Verkrampfung unterliegt Schwankungen und kann durch Gefühlsregungen oder Berührungen verstärkt oder abgeschwächt werden. Häufig klagen Patient*innen auch über damit verbundene Schmerzen.

Die Spastik kann zeitnah oder mit einer Verzögerung von Wochen oder Monaten nach der eigentlichen Schädigung des Zentralnervensystems auftreten. Bis heute gilt sie als unheilbar, sie kann jedoch behandelt werden. Zur Diagnose untersuchen die neurologischen Fachärzt*innen die Patient*innen, führen neurologische Tests durch und wenden bildgebende Verfahren an. Beurteilt werden dabei insbesondere die Muskelsteifigkeit und die Schwierigkeiten, die daraus bei alltäglichen Aktivitäten entstehen.


Behandlungsmöglichkeiten einer Spastik nach einem Schlaganfall

Liegt eine Spastik vor, stehen verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Diese reichen von der medikamentösen Therapie bis hin zu einem operativen Eingriff. Bei einer lokal begrenzten Spastik (z.B. Arm- oder Beinspastik) können auch intramuskuläre Botulinumtoxin Injektionen angewandt werden.


Aufklärung über selpers.com

Um Betroffenen und Angehörigen möglichst niederschwellig Zugang zu Wissen über die Krankheit zu ermöglichen, hat die Online-Plattform selpers.com in Zusammenarbeit mit Prim. Prof. PD. Dr. Gottfried Kranz und mit Unterstützung des BioPharma Unternehmens AbbVie den kostenlosen und ohne Anmeldung abrufbaren Online-Kurs „Spastizität nach Schlaganfall“ entwickelt. Ziel des Kurses ist es, Betroffene und ihre Angehörigen einfach und anonym über die Erkrankung zu informieren. Weiters zeigt der Kurs, was Betroffene gemeinsam mit ihren betreuenden Ärzt*innen tun können, um mehr Lebensqualität zu erlangen und möglichst lange zu erhalten.

Die Schulung ist hier abrufbar.


Über den Experten

Prof. PD. Dr. Gottfried Kranz hat seine Ausbildung zum Facharzt für Neurologie in Berlin und Wien  absolviert.  Er ist Ärztlicher Direktor im Neurologischen Rehabilitationszentrum „Rosenhügel“.


Über selpers.com

Die österreichische Online-Plattform selpers.com entwickelt in Zusammenarbeit mit renommierten Mediziner*innen und mit Unterstützung von Selbsthilfegruppen seit 2016 kostenlose Patient*innenschulungen, um Betroffene und deren Angehörige über Krankheiten aufzuklären und mit lebensnahen Tipps und Hilfestellungen zu unterstützen. selpers.com wurde dafür bereits mehrfach ausgezeichnet.