Acne inversa

Acne inversa, auch als Hidradenitis suppurativa (HS) bezeichnet, ist eine chronisch-entzündliche, jedoch nicht ansteckende Erkrankung. Sie ist nicht heilbar, jedoch lassen sich die Symptome mit einer passenden Therapie unter Kontrolle bringen. Entscheidend ist eine frühe Diagnose.

Bei Acne inversa denken viele an herkömmliche Akne, wie sie in der Pubertät auftreten kann. Doch handelt es sich hier um eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, bei der es zu einer Verstopfung der Haarfollikel und einer überschießenden Reaktion des Immunsystems kommt.


Symptome

Typisch für Acne inversa sind eitrige Knoten und Abszesse, die sich vor allem dort bilden, wo die Haut aneinander reibt und es viele Schweißdrüsen gibt wie z.B. unter der Achsel, der Brust, in der Leiste, im Genitalbereich oder am Gesäß. Die entzündeten Hautstellen sind meist schmerzhaft und können unangenehm riechen. Bei häufigen Entzündungen derselben Körperbereiche können im Erkrankungsverlauf starke Vernarbungen entstehen, die sogar zu Bewegungseinschränkungen führen können. Meist tritt Acne inversa in Schüben auf: Stadien mit Beschwerden wechseln sich mit Phasen ohne Symptome ab. Wichtig zu wissen: Acne inversa ist zu keiner Zeit ansteckend.


Ursachen

Die genaue Ursache für die Entstehung von Acne inversa ist bis heute nicht bekannt. Lange Zeit wurde angenommen, dass Acne inversa von den Schweißdrüsen ausgeht. Deshalb wird sie auch heute noch in der Fachsprache als „Hidradenitis suppurativa“ (Entzündung der Schweißdrüsen) bezeichnet. Allerdings geht man von einer Verstopfung der Haarfollikel aus, die einen Riss im Gewebe und – bedingt durch die Reaktion des Immunsystems – eine chronische Entzündung nach sich zieht. Darüber hinaus existiert eine Reihe von Risikofaktoren. Neben Alter und Geschlecht wird Acne inversa mit Rauchen und Übergewicht in Verbindung gebracht. Am häufigsten sind junge Erwachsene Anfang 20 betroffen. Bei Frauen ist die Wahrscheinlichkeit, an Acne inversa zu erkranken, höher als bei Männern. Typisch ist eine familiäre Häufung: Nicht selten sind also auch die Eltern und/oder Geschwister davon betroffen.


Begleiterkrankungen

Obwohl die Anzeichen auf der Haut sichtbar sind, kann die entzündliche Erkrankung das gesamte körperliche Abwehrsystem beeinträchtigen. Bei Menschen mit Acne inversa können deshalb auch andere Begleiterkrankungen auftreten wie z.B. rheumatoide Arthritis (entzündliche Gelenkserkrankungen), Morbus Crohn (entzündliche Erkrankung des Darms) oder Depressionen.


Früherkennung

Da es Ähnlichkeiten zu anderen Hauterkrankungen gibt und die Beschwerden je nach Schweregrad unterschiedlich sind, können viele Jahre bis zur richtigen Diagnose vergehen. Für Patient:innen ist das neben den körperlichen Symptomen auch eine große psychische Belastung. Eine frühzeitige Diagnose ist deshalb wichtig, um eine wirksame Behandlung gegen die Hautveränderungen zu finden.


Behandlung

Acne inversa kann noch nicht geheilt, jedoch gut behandelt werden. Dabei wird die Therapie auf die Beschwerden und Bedürfnisse der Betroffenen abgestimmt. Antibiotika wirken gegen bakterielle Infektionen, die sich in den entzündeten Bereichen angesiedelt haben, und können damit Beschwerden lindern und Infektionen eingrenzen. Spezialmedikamente wie Biologika können die Entzündung im Körper bremsen und damit die schmerzhaften Hautveränderungen verbessern. Darüber hinaus werden auch kleinere oder größere Operationen durchgeführt, um Abszesse und Knoten zu öffnen oder zu entfernen. Nur eine Abklärung bei Hautärzt:innen hilft Betroffenen, ein möglichst beschwerdefreies Leben zu führen.


Weitere Informationen
acne-inversa.at

Diese Website bietet vielfältige Informationen zu Acne inversa. Hier findest du Wissenswertes über Ursachen, Risikofaktoren und einen Behandlungsüberblick. Ebenso gibt es hilfreiche Tipps zum Leben mit Acne inversa.