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Akute myeloische Leukämie (AML)

Die akute myeloische Leukämie (AML) ist die häufigste akute Leukämie in Österreich. Jedes Jahr sind mehr als 300 Patient*innen von der Diagnose betroffen, Männer etwas häufiger als Frauen. 

Wissenswertes zur akuten myeloischen Leukämie

In Österreich erkranken jedes Jahr mehr als 300 Menschen an AML. Das mittlere Alter bei der Diagnose einer AML liegt bei 65 Jahren. Die Therapie hängt von der Art der AML, dem Alter sowie den Vorerkrankungen der Betroffenen ab. Als akute Form von Blutkrebs schreitet die AML schnell voran. 

Was genau ist AML?

Einer AML liegt eine Störung im Blutbildungsprozess zugrunde. Normalerweise entwickeln sich Blutzellen aus den Blutstammzellen des Knochenmarks, dabei durchlaufen sie unterschiedliche Entwicklungsstufen bis zur reifen, funktionstüchtigen Blutzelle.

AML entsteht, wenn es in den myeloischen Vorläuferzellen - den unreifen Vorstufen - der roten Blutkörperchen, Blutplättchen und einem Teil der weißen Blutkörperchen zu einer krankhaften Veränderung kommt. In der Folge können diese sog. Blasten nicht vollständig ausreifen, sie vermehren jedoch stark und unkontrolliert, wodurch sie die gesunden Zellen verdrängen.

Normalerweise setzt bei beschädigten Zellen im Körper der programmierte Zelltod (Apoptose) ein, bei Krebszellen jedoch nicht. In Folge werden wesentliche Funktionen des Blutes, wie Sauerstofftransport, Blutgerinnung und Immunabwehr, gestört. Zusätzlich gelangen die Krebszellen über den Blutkreislauf in andere Organe des Körpers und können diese schädigen.

Ursachen einer AML

Die Gründe für das Auftreten der Erkrankung lassen sich in den meisten Fällen nicht feststellen. Es gibt jedoch eine Reihe von Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit von Blutkrebs erhöhen, wie zunehmendes Lebensalter, Belastung durch Strahlen oder chemische Stoffe, bestimmte Medikamente sowie Rauchen.

Unterschiedliche Symptome

Die ersten Symptome einer AML sowie ihre Ausprägung können sehr unterschiedlich sein, wie zum Beispiel

  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit, verminderte Leistungsfähigkeit, Kurzatmigkeit, Blässe
  • Fieber und erhöhte Infektanfälligkeit
  • erhöhte Blutungsneigung, blaue Flecken, kleine punktförmige Hautblutungen 
  • Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit

Wege zur Diagnose

Da die Beschwerden bei einer AML vielfältig sind, führt der erste Weg häufig zum Hausarzt. Dort gibt erst eine Blutuntersuchung mögliche Hinweise auf eine Leukämie. In Folge wird der Betroffene an ein Krankenhaus mit einem hämatologisch-onkologischen Zentrum überwiesen. Dort findet eine weitere Abklärung mit Hilfe von speziellen Untersuchungen statt, wie zum Beispiel einer Knochenmarkspunktion sowie Laboruntersuchungen. So lässt sich die Art der Leukämie diagnostizieren. Handelt es sich um eine AML, geben die Untersuchungen Aufschluss über die weitere Behandlung und die Prognose.

 

Möglichkeiten der Therapie

Als akute Leukämieform schreitet die AML schnell voran, ein rascher Behandlungsbeginn ist daher wichtig. Entscheidend für die Wahl der Therapie sind das Alter, der allgemeine Gesundheitszustand, die körperliche Fitness sowie die Art der AML.

Eine intensive Chemotherapie ist eine häufige Behandlungsform, meist gefolgt von einer Stammzellentransplantation. Beides ist sehr belastend, weshalb nicht alle Patient*innen dafür geeignet sind. Insbesondere höheres Alter oder Vorerkrankungen sprechen dagegen. In diesem Fall können unterschiedliche Therapien, einschließlich Kombinationstherapien mit neuen Substanzen, dafür sorgen, die Symptome zurückzudrängen, die Lebensqualität zu verbessern und die Lebenserwartung zu erhöhen.

Neben der Behandlung der AML kann eine unterstützende Therapie dabei helfen, Beschwerden und Folgen der Erkrankung bzw. der Behandlung zu mindern. Dazu zählen zum Beispiel Wachstumsfaktoren, Antibiotika, Virostatika und Pilzmittel sowie Bluttransfusionen.