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Neurodermitis

Neurodermitis, auch atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem genannt, ist die häufigste chronisch-entzündliche Hauterkrankung in Österreich.

Wissenswertes zu Neurodermitis

Rund 2 bis 5 Prozent der erwachsenen Österreicher*innen leben mit Neurodermitis. Viele Betroffene leiden aufgrund des Juckreizes unter Schlafmangel und Konzentrationsschwierigkeiten. Menschen mit Neurodermitis fühlen sich sowohl in ihrem Job, in der Freizeit als auch in ihren Beziehungen oftmals eingeschränkt. Viele ziehen sich aus Scham zurück. Die ständige Belastung kann zu psychischen Problemen, langen Krankenständen oder Jobsorgen führen.

Was ist Neurodermitis?

Typisch bei Neurodermitis sind trockene, gerötete oder entzündete Hautstellen, begleitet von einem andauernden Juckreiz. Die Krankheit tritt vor allem an Ellbeugen, Händen, Beinen, am Hals, im Gesicht oder auf der Kopfhaut auf. Die Anzeichen treten oft in Schüben auf. Dauer und Stärke der Schübe können sehr unterschiedlich sein. Auch zusätzliche Hautinfektionen können die Folge sein, da die Haut durch eine gestörte Barrierefunktion sehr anfällig für Infektionen mit Bakterien, Viren und Pilzen ist.

Wie entsteht Neurodermitis?

Eine Reihe von Faktoren kann bei der Entstehung der Erkrankung eine Rolle spielen:

  • Erbliche Veranlagung
  • Fehlgeleitete Immunabwehr
  • Störungen der Hautbarriere und des Mikrobioms
  • Umwelteinflüsse

Schübe der Erkrankung können durch verschiedene externe Faktoren wie zum Beispiel Kontakt der Haut mit Allergenen, Wolle, Tierhaare oder chemischen Mitteln ausgelöst oder verschlimmert werden. Tritt das Immunsystem beispielsweise aufgrund eines Reizes überschüssig in Aktion, bilden sich entzündete Hautstellen. Aufgrund zu vieler ausgeschütteter Botenstoffe entsteht ein ungebremster Entzündungsprozess, der oftmals mit der Unterbindung des Reizes nicht gleich durchbrochen werden kann.

Wie wird Neurodermitis behandelt?

Neurodermitis ist noch nicht heilbar, aber die Forschung hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Für alle Schweregrade kommt eine topische Basistherapie zum Einsatz. Wenn vermehrt Ekzeme auftreten, werden topische Therapien mit Wirkstoff angewendet. Bei mittelschweren Anzeichen werden die genannten Medikamente höher dosiert bzw. auch Lichttherapien angewendet.

Bei mäßig bis schwerem Verlauf mit häufig auftretenden und bleibenden Ekzemen, stehen systemische Medikamente zur Verfügung. Systemische Medikamente wirken innerhalb des Körpers, indem sie gezielt in das Entzündungsgeschehen eingreifen und die überschüssige Immunabwehr unterbinden, die für die chronische Entzündung verantwortlich ist. Zu den modernen Therapien zählen Biologika, die mittels Spritze oder Pen injiziiert werden bzw. sogenannte Januskinase-Hemmer in Tablettenform. 

Weitere Informationen zu Neurodermitis: www. neurodermitis-online.at