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Morbus Bechterew

Die axiale Spondyloarthritis (SpA) zählt zu den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. Sie ist ein Oberbegriff für verschiedene entzündliche Erkrankungen der Wirbelsäule. Morbus Bechterew ist ein bekannter Vertreter dieser Erkrankungsgruppe.

Wissenswertes zu entzündlichen Erkrankungen der Wirbelsäule

In Österreich gibt es über 200 Erkrankungen des Muskel- und Stützapparates. Diese Erkrankungen verursachen rund 22 % der Krankenstandstage. Auch die Gruppe der ankylosierenden Spondylitis gehört dazu, bei der die Wirbelsäule laufend entzündet ist. Grund für diese Entzündung ist, dass das eigene Immunsystem den Körper attackiert. Unbehandelt verläuft die Erkrankung sehr schmerzhaft, da sich die Wirbelsäule zu verformen beginnt. Es gibt jedoch gute Therapiemöglichkeiten, bei der Betroffene nahezu beschwerdefrei leben können.

Was sind entzündliche Erkrankungen der Wirbelsäule?

Bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen der Wirbelsäule richtet sich die körpereigene Abwehr gegen Knochen- und Knorpelgewebe. Dadurch kommt es zu Entzündungen an der gesamten Wirbelsäule sowie am Kreuz-Darmbein-Gelenk. Typisch sind daher tiefsitzende Rückenschmerzen über mehr als drei Monate sowie eine Steifigkeit im Bereich der Lendenwirbelsäule. Beides tritt vor allem in der zweiten Nachthälfte und den frühen Morgenstunden auf und wird erst durch Bewegung im Tagesverlauf besser.

Auch andere Gelenke, Sehnenansätze, die Bänder sowie Haut, Augen und Darm können betroffen sein. Die Erkrankung verläuft in Schüben. Das bedeutet, es gibt Phasen ohne Beschwerden und dann gibt es wieder Phasen mit Schmerzen. Bei Morbus Bechterew führt der entzündliche Rückenschmerz zu knöchernen Veränderungen an der Wirbelsäule bei den Betroffenen, die auf dem Röntgenbild zu sehen sind.

Wie entsteht Morbus Bechterew?

Die genauen Ursachen für die Entstehung von entzündlichen Erkrankungen der Wirbelsäule sind nicht bekannt. Experten gehen davon aus, dass eine Fehlsteuerung im Immunsystem passiert, wodurch dann die Krankheit ausgelöst wird.

Welche Symptome weisen Betroffene auf?

Im frühen Stadium sind die Symptome oft unspezifisch, sodass es meistens lange dauert, bis die Krankheit diagnostiziert werden kann. Typische Anzeichen sind:

  • Tiefsitzender Rückenschmerz mit einem Schmerzmaximum in den Morgenstunden
  • Schleichender Beginn, vor dem 45. Lebensjahr
  • Müdigkeit
  • Bestehen der Beschwerden seit mehr als drei Monaten
  • Morgensteifigkeit im Rücken, bis zu 30 - 45 Minuten nach dem Aufstehen
  • Besserung der Beschwerden bei Bewegung
  • Auftreten von Erkrankungen, wie z.B. Entzündung der Regenbogenhaut (Iritis) oder mittleren Augenhaut (Uveitis) im Auge, Schuppenflechte oder Entzündungen im Darm

Wie wird Morbus Bechterew festgestellt?

Neben einem ausführlichen Gespräch und einer körperlichen Untersuchung können von der / dem Rheumatolog*in zusätzlich bildgebende Verfahren wie Röntgen oder Magnetresonanztomographie (MRT) eingesetzt werden, um einen Verdacht auf axiale SpA zu bekräftigen. Nachdem sich die Erkrankung bei jeder/jedem anders äußert, wird Ihnen Ihre Ärztin / Ihr Arzt nach Diagnosestellung einen individuellen Behandlungsplan erstellen und eine entsprechende Therapie verordnen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die medikamentöse Behandlung ist die wichtigste Säule der Therapie. Eingesetzt werden Schmerzmittel und Basistherapeutika, die die körpereigene Abwehrreaktion hemmen. Moderne Medikamente wie Biologika greifen direkt in den Entzündungsprozess ein und stoppen diesen. Aber auch Bewegung, Physio- und Ergotherapie sowie eine gesunde Ernährung sind zentrale Bausteine, um die chronischen Entzündungen und die Schmerzen in den Griff zu bekommen und bleibende Schäden zu vermeiden.

Ist die Erkrankung heilbar?

Entzündliche Erkrankungen der Wirbelsäule sind nicht heilbar. Sie begleiten Betroffene oft ein Leben lang. Das Ziel der Therapie ist es, die Schädigungen von Knochen, Sehnen und Knorpeln zu stoppen. Das ist mit einer innovativen Behandlung möglich.

Weitere Informationen zu entzündlichen Erkrankungen der Wirbelsäule gibt es auf www.lebenmitrheuma.at