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Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen

In Österreich leiden rund 80.000 Menschen an chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Die Krankheiten sind nicht heilbar, jedoch gut behandelbar.

Wissenswertes zu chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen

In Österreich leiden rund 80.000 Menschen unter den beiden chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Es gibt derzeit keine Heilung. Jedoch sind die Erkrankungen gut medikamentös behandelbar. Das verbessert den Krankheitsverlauf und sorgt für mehr Lebensqualität.

Was sind chronisch-entzündliche Darmerkrankungen?

Die Darmschleimhaut hat eine wichtige Schutzfunktion: Eine gesunde Darmflora ist für Viren, Bakterien und andere Keime im Darm ein unüberwindbares Hindernis. Bei Patient*innen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen ist diese Barriere durch entzündliche Prozesse empfindlich geschwächt. Eine vermehrte Zahl von Erregern kann eindringen, das alarmierte Immunsystem reagiert mit einer Entzündung. Die Krankheit verläuft chronisch und tritt in der Regel in Schüben auf. Darüber hinaus können Begleiterscheinungen wie Entzündungen der Augen, der Haut, der Leber oder der Gelenke auftreten.

Wie entstehen chronisch-entzündliche Darmerkrankungen?

Die Ursachen für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen sind nicht eindeutig geklärt. Die Krankheiten werden erforscht. Derzeit gehen Expert*innen davon aus, dass:

  • erbliche Faktoren eine Rolle spielen. Sind also andere Familienmitglieder betroffen, kann man mit leicht erhöhter Wahrscheinlichkeit selbst erkranken.
  • Umwelteinflüsse die Entstehung begünstigen wie beispielsweise Infekte, Nahrungsbestandteile oder Rauchen.
  • eine Störung der Schleimhautbarriere des Darms zur Erkrankung führt: Die Schutzbarriere des Darms von Menschen, die an chronisch-entzündlichen Erkrankungen leiden, ist geschwächt. Bakterien gelingt es dadurch leichter, in die Darmwand einzudringen und Entzündungen auszulösen.

Welche Symptome weisen Betroffene auf?

Betroffene plagen sich seit mindestens vier Wochen mit häufigen Durchfällen, Bauchschmerzen und -krämpfen, vielleicht sogar Erbrechen und Fieber, aber nichts, was sie dagegen tun, hilft weiter. So ist es oft im Falle von Morbus Crohn. Bis zur Diagnose kann viel Zeit vergehen, denn Symptome wie diese können auch auf andere Erkrankungen hinweisen. Mach hier den Check!

Wie entstehen chronisch-entzündliche Darmerkrankungen?

In den meisten Fällen tritt die Krankheit zwischen dem 15. und dem 30. Lebensjahr auf. Bis zur Diagnose kann durch den schleichenden Beginn viel Zeit vergehen, da die Beschwerden oftmals nicht richtig zugeordnet werden können. Eine rechtzeitige Diagnose ist jedoch für eine erfolgreiche Therapie sehr wichtig, um bleibende Schäden zu vermeiden. Die Diagnose erfolgt mittels Ultraschall, Gastroendoskopie, Blutuntersuchungen oder auch einer Biopsie.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen sollen wieder mehr Lebensqualität bekommen. Dazu gehört eine dem Krankheitsbild entsprechende medikamentöse Behandlung und eine Anpassung der Ernährungsgewohnheiten. Da die Erkrankungen häufig mit einem Tabu behaftet sind, können sie auch psychisch sehr belastend sein – in diesem Fall kann psychologische Hilfe wertvoll sein. Das Ziel der Behandlung ist es, neue Schübe zu vermeiden und beschwerdefrei zu werden, indem eine vollständige und dauerhafte Abheilung der Darmschleimhaut erreicht wird.

Weitere Informationen zu den Erkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa gibt es auf www.crohn-colitis-info.at. Die Plattform bietet Orientierung für Interessierte sowie Betroffene und deren Angehörige.