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Grüner Star

Beim Grünen Star (Glaukom) handelt es sich um eine Erkrankung des Sehnervs und der Netzhautnervenfaserschicht. In Österreich sind über 80.000 Menschen davon betroffen und ein Großteil weiß gar nichts von seiner Erkrankung. Grüner Star ist weltweit die häufigste und in Österreich die zweithäufigste Erblindungsursache. 

Wissenswertes zum Grünen Star

„Glaukos“ ist das altgriechische Wort für „blaugrün“ und bezeichnet die typische Färbung der Pupille bei Menschen, die durch den Grünen Star erblinden. Der Grüne Star (Glaukom) entsteht, wenn der Innendruck am Auge sehr groß wird und somit die Hornhaut getrübt wird. Die Streuung des Lichts an dieser Stelle verursacht die grünliche Färbung. Beim Grünen Star liegt eine Erkrankung der Sehnerven vor, die den Sehnervenkopf (Papille) bedeutend verändert. Der Innendruck des Auges gilt hier als der Faktor, der das größte Risiko birgt, dass diese Krankheit eintritt. Die Betroffenen leiden dann unter Gesichtsfeldausfällen, die bis zur völligen Erblindung reichen können. Die Krankheit verläuft schleichend und wird oft erst erkannt, wenn der Sehnerv bereits unwiederbringlich geschädigt ist. Nur mit der regelmäßigen Glaukom-Kontrolle durch die/den Augenärztin/arzt kann der Grüne Star rechtzeitig erkannt werden. Die Krankheit ist nicht heilbar, kann aber gut behandelt werden.

Was ist der Grüne Star?

Das Glaukom bezeichnet eine Gruppe verschiedener Augenerkrankungen, die meist lange Zeit unbemerkt bleiben, jedoch den Sehnerv schädigen und auf Dauer das Sehvermögen einschränken. Schlimmstenfalls erblindet das Auge. Es können – oft zeitversetzt – beide Augen am Grünen Star erkranken. Die Wahrscheinlichkeit daran zu erkranken, steigt ab dem 40. Lebensjahr – ab dem 50. Lebensjahr erhöht sich das Risiko noch einmal deutlich. Jeder Mensch kann somit davon betroffen sein. Die schleichende Erkrankung kann über viele Jahre unbemerkt verlaufen. Durch Früherkennung und rechtzeitige, konsequente Behandlung können das Fortschreiten der Erkrankung und letztlich die Erblindung verhindert werden.

Wie entsteht der Grüne Star?

In vielen Fällen geht Grüner Star mit einem erhöhten Druck im Augapfel (Augeninnendruck) einher. Dieser Augeninnendruck entsteht, wenn sich das Kammerwasser in der vorderen Augenkammer staut. Das Kammerwasser wird von speziellen Zellen gebildet und in die hintere Augenkammer abgegeben. Von dort fließt es in die vordere Augenkammer, wo es dann über das Abflusssystem im Kammerwinkel abgeleitet wird. Der ständige Austausch von Kammerwasser ist für die Funktion des Auges wichtig. Das Kammerwasser versorgt die Linse und die Hornhaut – die selbst keine eigenen Blutgefäße besitzen – mit Sauerstoff und Nährstoffen. Entscheidend für die Glaukom-Entstehung ist nicht der absolute Druck im Augeninneren, sondern der Unterschied zwischen Augeninnendruck und dem Druck in den Blutgefäßen der Netzhaut und des Sehnervs, dem sogenannten Perfusionsdruck. Steigt der Druck im Inneren des Auges soweit an, dass er sich dem Perfusionsdruck nähert oder ihn sogar übersteigt, werden die feinen Blutgefäße regelrecht abgeklemmt – es kann kein Blut mehr fließen. Die Schädigung des Sehvermögens beginnt.

Welche Symptome weisen Betroffene auf?

Im Frühstadium ist eine Glaukom-Erkrankung für den Betroffenen nicht bemerkbar, denn sie verläuft meist schmerz- und symptomfrei. Gesichtsfeldausfälle beginnen meistens außerhalb des Zentrums des Gesichtsfeldes, wo sie lange unbemerkt bleiben – die zentrale Sehschärfe bleibt dabei erhalten; meist ist ein Auge früher betroffen als das andere. Daher kann in diesen Fällen das noch gesunde Auge die Gesichtsfeldausfälle ausgleichen, denn die Gesichtsfelder der beiden Augen überlappen sich teilweise. Erst im Spätstadium bemerken die Erkrankten selbst die Einschränkung. Dann ist der Grüne Star sehr weit fortgeschritten. Die Ausfälle im Gesichtsfeld können nicht mehr rückgängig gemacht werden.  

Wie wird der Grüne Star diagnostiziert?

Um den Grünen Star abzuklären, ist die alleinige Messung des Augeninnendrucks nicht ausreichend, da er bestimmten, natürlichen Schwankungen unterliegt. Aus diesem Grund sind zusätzliche Untersuchungen erforderlich:

  • die Beurteilung des Augenhintergrundes im dreidimensionalen Bild – dabei wird das Ausmaß der Schädigung des Sehnervs anhand der Größe, Farbe und Form des Sehnervs und seiner Veränderung bestimmt.
  • die Gesichtsfelduntersuchung: sie dient zur Bestimmung der Grenzen des Gesichtsfeldes und der Empfindlichkeit des Sehsystems im wahrgenommenen Raum.
  • die Optische Kohärenztomographie (OCT), wobei die Dicke und der Grad der Schädigung der Netzhautnervenfasern erfasst werden. Bei diesem Untersuchungsverfahren, das schmerzfrei und gefahrlos ist, wird der Augenhintergrund mit Licht punktweise abgetastet.

 

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Der Behandlungsplan verfolgt ein Ziel: Es soll der Sehnerv und damit das Sehvermögen erhalten bleiben und das Voranschreiten der Krankheit verhindert werden. Die Therapie muss ein Leben lang erfolgen. Zu Beginn wird auf eine medikamentöse Behandlung mit Augentropfen gesetzt. Sie hat das Ziel, den Augeninnendruck zu senken, den Sehnerv zu durchbluten und zu stärken und die Nervenfasern zu schützen. In über 90% aller Fälle ist mit Medikamenten eine zufriedenstellende Senkung des Augeninnendrucks und damit eine Stabilisierung der Erkrankung erreichbar.

Darüber hinaus stehen Laserbehandlungen und operative Verfahren zur Verfügung, wie beispielsweise die minimalinvasive Implantation eines Stents zur Drucksenkung. 

 

Ist der Grüne Star heilbar?

Die Erkrankung Grüner Star (Glaukom) ist nicht heilbar und begleitet Betroffene ihr Leben lang. Daher ist es wichtig, dass die Therapie laufend erfolgt. Denn nur durch die Behandlung mit gezielten Medikamenten kann das Sehvermögen bewahrt werden. Die Früherkennung im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung erhöht die Chance, das Sehvermögen möglichst lange zu erhalten!